«Es gibt nichts Neues unter der Sonne»: richtig oder falsch? Bibel contra Philosophie

Liebe Mitglieder, herzlich willkommen in neuen Wort zum Sonntag.

Neues Wort zum Sonntag vom 18. Juni 2023

Gibt’s wirklich nichts Neues unter der Sonne? Der Satz steht in der Bibel und klingt ziemlich pessimistisch. Wenn das stimmt, dann ist ja alles schon dagewesen, alles vorbestimmt. Dann gibt es keinen wirklichen Fortschritt, dann bleibt die Welt, wie sie immer schon war, so gut und so schlecht. Macht das Leben so überhaupt noch Freude? Ein paar Gedanken dazu im neuen Wort zum Sonntag. Mit einem kontroversen Beispiel. Und natürlich wie immer mit einem Tipp zum Umsetzen im eigenen Leben. (Zum Video: Bild unten anklicken.)

Einen schönen, sonnigen Sonntag wünschen herzlich

Gottfried Locher und Team

sonne red munch

🎁 Bonusmaterial für Mitglieder

📜 Der heutige Bibeltext – auch als Audio

«Was geschehen ist, wird wieder geschehen, / was getan wurde, wird man wieder tun: / Es gibt nichts Neues unter der Sonne.»

Klingt ziemlich pessimistisch, nicht wahr? Und stimmt das überhaupt? Im Alten Testament gibt es einen Prediger, der das so sieht. Daraus ist ein Klassiker der Weltliteratur geworden, das «Buch Prediger». Du kannst seinen Text hier hören oder hier lesen. Es lohnt sich.

👁️ Hintergrundinfos zum Thema

«Der Prediger»: eine geheimnisvolle Figur

Wer war dieser Prediger, der meint, es gebe nichts Neues unter der Sonne? Jedenfalls ein Mann mit viel Lebenserfahrung. Er hat scharf beobachtet und noch schärfer formuliert. Der Prediger hat schon damals «ewige Wahrheiten, neu gesagt». Diese gelten wohl immer noch. Hier eine kleine Einführung in sein Werk.

«Panta rhei!» Alles fliesst…

Der griechische Philosoph Heraklit hat die gegenteilige Lebenserfahrung in Worte gefasst – und ist damit unsterblich geworden. «Alles fliesst», nichts bleibt gleich, alles ist im Wandel, alles wird anders. Auch das stimmt. Heraklit macht ein Beispiel: „Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen.“ Und Goethe hat dazu ein Gedicht geschrieben, «Dauer im Wechsel». Schönes Gedicht! Unbedingt laut vorlesen.

«Die Sonne» (1909) von Edvard Munch

Bei Edvard Munch denken wohl viele zuerst an das berühmte Bild «Der Schrei». Nicht weniger eindrücklich ist aber auch unser heutiges Bild «Die Sonne». Es gehört zu den grössten Wandbildern weltweit. Zusatzinfos hier (allerdings auf Englisch).

🎶 Musik für den Sonntagmorgen

Zum Bild passt die Musik eines anderen Norwegers: Edvard Grieg, übrigens ein Zeitgenosse von Edvard Munch. Er hat ein nicht minder berühmtes Musikstück geschrieben, die «Morgenstimmung», Peer Gynt Suite No. 1, Op. 46. Perfekte musikalische Begleitung für einen duftenden Sonntagskaffee.

😁 zu guter Letzt

«Here Comes the Sun»

Der schönste Song, der je geschrieben wurde über die Sonne? Na klar: «Here Comes the Sun» von den Beatles. Und zusätzlich hier noch als Cover-Version einer coolen Frauengruppe aus Paraguay für alle A-Capella-Fans. Plus ein paar Hintergrundinfos zum Song. – Das wär’s für heute.